Pellets
Pellets, oder: wie werden wir noch vereimert?
22.02.10 Kategorie(n): Meinung
Holzpellet-Öfen werden in Deutschland seit ca. den 1990’er Jahren in Großserie angeboten. Was originell sicher ein gutes Konzept für die Verwendung nahe am Ursprungsort war, hat sich zu einer echten Marketingveranstaltung gemausert.
Pelletheizung: als wir 1998 unser erstes Haus kauften und nach einem Ofen für das Wohnzimmer suchten, war dies das unentdeckte “Unwort” des Jahres. Wir schauten uns die verschiedenen Öfen an - z.T. wirklich witzige Geräte mit Thermostatsteuerung und allem möglichen Schnickschnack.
Seit diese Heizart angeboten wird, wirbt man für ihre “Umweltfreundlichkeit”. Schließlich kommen die Pellets aus Österreich und werden aus Abfall, nämlich dem Sägemehl der österreichischen Holzindustrie, gefertigt. Und das noch in Pressen, die 6 Monate im Jahr brach stehen: nämlich die für Nagetierfutter.
So wurde uns das damals präsentiert. Wir haben keinen Pelletofen gekauft. Das war auch gut so.
Zum einen vergißt man sehr rasch (oder weiss es gar nicht), dass in der Holzindustrie spezielle Holzmehlöfen für die Heizung der Produktionsanlagen einsetzt. Oder: einsetzte. Denn das ganze Sägemehl wird ja jetzt gepresst und als Pellets verkauft. Wie werden diese Hallen denn nun beheizt? Sicherlich nicht mit Holzscheiten.
Ach ja: wie kommen eigentlich die Pellets von Österreich nach Deutschland? Doch nicht etwas per Lastwagen? Wahrscheinlich werden hier schon 10% der Heizkraft alleine in Dieselkraftstoff verbraten...
Die absolute Krönung ist mir heute aufgefallen: entlang der Bahntrasse südlich von Bühl/Baden steht ein Werk der Firma “German Pellets”. Hier werden Pellets für einen Teil des deutschen Marktes hergestellt. Was sieht man, wenn man dieses Werk im Vorbeifahren anschaut? Ja, einen mittelgroßen Berg Sägemehl, aber ansonsten nur gigantische Mengen an Holz.
Fazit: die Menge an Pellets, die Österreich liefern kann ist inzwischen - durch gutes Marketing der Hersteller von Pelletöfen - sicherlich nur ein Bruchteil des Bedarfs - der Rest wird nun aus Holzschaiten erzeugt. Diese werden natürlich erst einmal zermahlen, um Holzmehl für die Presse zu erzeugen. Dafür benötigt man ziemlich viel Energie.
Das voraussichtlich Fazit: der “grüne” Brennstoff Holzpellets ist - wie so vieles - eher ein sehr schwarzes Schaf im ökologischen Sinn.
Pelletheizung: als wir 1998 unser erstes Haus kauften und nach einem Ofen für das Wohnzimmer suchten, war dies das unentdeckte “Unwort” des Jahres. Wir schauten uns die verschiedenen Öfen an - z.T. wirklich witzige Geräte mit Thermostatsteuerung und allem möglichen Schnickschnack.
Seit diese Heizart angeboten wird, wirbt man für ihre “Umweltfreundlichkeit”. Schließlich kommen die Pellets aus Österreich und werden aus Abfall, nämlich dem Sägemehl der österreichischen Holzindustrie, gefertigt. Und das noch in Pressen, die 6 Monate im Jahr brach stehen: nämlich die für Nagetierfutter.
So wurde uns das damals präsentiert. Wir haben keinen Pelletofen gekauft. Das war auch gut so.
Zum einen vergißt man sehr rasch (oder weiss es gar nicht), dass in der Holzindustrie spezielle Holzmehlöfen für die Heizung der Produktionsanlagen einsetzt. Oder: einsetzte. Denn das ganze Sägemehl wird ja jetzt gepresst und als Pellets verkauft. Wie werden diese Hallen denn nun beheizt? Sicherlich nicht mit Holzscheiten.
Ach ja: wie kommen eigentlich die Pellets von Österreich nach Deutschland? Doch nicht etwas per Lastwagen? Wahrscheinlich werden hier schon 10% der Heizkraft alleine in Dieselkraftstoff verbraten...
Die absolute Krönung ist mir heute aufgefallen: entlang der Bahntrasse südlich von Bühl/Baden steht ein Werk der Firma “German Pellets”. Hier werden Pellets für einen Teil des deutschen Marktes hergestellt. Was sieht man, wenn man dieses Werk im Vorbeifahren anschaut? Ja, einen mittelgroßen Berg Sägemehl, aber ansonsten nur gigantische Mengen an Holz.
Fazit: die Menge an Pellets, die Österreich liefern kann ist inzwischen - durch gutes Marketing der Hersteller von Pelletöfen - sicherlich nur ein Bruchteil des Bedarfs - der Rest wird nun aus Holzschaiten erzeugt. Diese werden natürlich erst einmal zermahlen, um Holzmehl für die Presse zu erzeugen. Dafür benötigt man ziemlich viel Energie.
Das voraussichtlich Fazit: der “grüne” Brennstoff Holzpellets ist - wie so vieles - eher ein sehr schwarzes Schaf im ökologischen Sinn.
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