Warum Kinder oft kein Brokkoli mögen

Wer kleine Kinder hat, weis um die Problematik des Essens. Alle Kinder mögen Pommes, die meisten aber kein Gemüse.
Wer bislang dachte das liege nur an der (fehlerhaften) Erziehung liegt voraussichtlich falsch.

Vor nicht allzulanger Zeit wurde aufgezeigt von dem Genetiker
Dr. Dennis Drayna, dass das Empfinden von „Bitter” als Geschmack von einem bestimmten Gen abhängt. Ist hier eine Sequenz „GTA” vorhanden, dann können die Proteine auf den Geschmackssensoren der Zunge nicht mit dem Bitterstoff Phenylthiocarbamid (PTC), z.B. in Brokkoli vorhanden, reagieren. Bei der Sequenz „CCG” aber, ist diese Reaktion möglich. Erbt man also GTA von Mutter und Vater, hat man keine Reaktion gegenüber PTC.

Erbt man CCG von beiden Eltern, hat man eine erhebliche Reaktion. Bei einer GTA / CCG Mischung bleibt diese Reaktion „gemäßigt”.

Allerdings ist der Geschmackssinn stark vom Geruchssinn abhängig - und dieser verändert sich mit zunehmendem Alter. So kann es durchaus sein, dass ein Kind mit starker PTC-Abneigung später, z.B. als Erwachsener, lernt diesen Geschmack doch zu mögen.

Ich kann da aus eigener Erfahrung erzählen: bis ich ca. 21 Jahre alt war, konnte ich keine Stangensellerie essen. Ich konnte sie nicht einmal riechen. Soll heißen: ich konnte sie meilenweit riechen, hasste aber keinen Geruch mehr als diesen (außer vielleicht den von Geranien).

Mit ca. 21 Jahren war dieses Phänomen plötzlich wie abgestellt.
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