Fiat 500 Fahrbericht
Es hatte geklappt… meistens bekommt man bei Mietwagenfirmen ja nicht das Modell, das man sich ausgesucht hat (sondern ein „Äquivalentes“), aber diesmal hatte ich bekommen was ich bestellt hatte: Einen Fiat 500.
Ich war einige Tage ohne Familie auf Mallorca und das Auto war sogar bei Budget sehr günstig - und ich wollte schon immer mal dieses doch ziemlich knuffig aussehende Gefährt testen.
Ich bekam einen schwarzen Cinquecento mit Gangschaltung und voraussichtlich dem kleinsten Motor, den es gibt (gefühlte 479cc, wie beim Original aus 1957…). Erster Eindruck: Kart mit Dach. Keine Ahnung wie der Wendekreis von dem 500 ist, aber sicher nicht mehr als 7m. Die Lenkung lässt sich sehr gut kontrollieren, was eine Fahrt durch das Tramuntana Gebirge effektvoll zeigte: noch nie bin ich so locker um Passkehren gerutscht wie mit diesem Auto - natürlich war das auch dem extrem kurzen Radstand geschuldet.
Leider sind die Sitze ganz und gar nicht für diese Fahrweise geeignet, sie bieten gefühlt negativen Seitenhalt. Merke: willst Du einen Fiat 500 kaufen, dann nur mit Sportsitzen!
Der Motor war so schlapp, dass ich Mühe hatte die steileren Passagen ohne drastisches Herunterschalten zu schaffen. Nicht einmal hochgedreht kommt irgendwo auf der Drehmomentkurve auch nur eine Beule.
Merke: den 500 ganz und gar nicht mit der Minimalmotorisierung kaufen, außer er wird absolut und exklusiv in der Stadt bewegt.
Fairerweise möchte ich festhalten, dass das Getriebe erstaunlich präzise zu bedienen war, mit kurzen Wegen. Mit guter Kupplungsarbeit war der Gangwechsel in einer gefühlten Zehntelsekunde erledigt.
Leider wurde scheinbar nicht das selbe Niveau für die Konstruktion der Hebelage am Lenkrad engagiert wie das beim Getriebe der Fall war. Vor allem der Blinkerhebel war ein Desaster. Schon für meine mittelgroßen Hände war der Hebel eigentlich zu weit nach hinten gesetzt; für das eigentliche (meiner Vermutung nach) Käufertum dieses Autos - Frauen - sicher unerreichbar, vor allem wenn man das Fernlicht einschaltet - dazu wird der Hebel nämlich nochmals nach hinten gedrückt.
Darunter und völlig vom Lenkrad verdeckt ist der Hebel für den Tempomaten, was dazu führte dass ich diesen trotz einiger Autobahnstrecke nie nutzte. Schade, eigentlich.
Der letzte Fiat den ich gefahren bin (vom Ducato-basierten Wohnmobil meiner Eltern abgesehen, aber das zählt kaum als PKW) war ein damals schon alter 128, vor gut 30 Jahren. Das Auto war ein Fiasco in jeder Hinsicht. Ständig kaputt, total verrostet und ohne irgendein Gen zu regen, das man von einem italienischen Auto erwarten würde.
Somit war dieser 500 - bis auf den Motor und die Blinker / Tempomathebel - eine enorme Verbesserung zu dem Uraltmodell, das glücklicherweise eine damalige Freundin besaß und nicht ich.
Ansonsten, aber das ist Größenbedingt, darf man noch die Rundumsicht durch die Vorderscheibe bemängeln. Z.T. war da bei engen Passkehren doch ein schnelles nach Vorne rutschen und „um die Ecke gucken“ erforderlich. Die Öffnung nach vorne ist einfach zu klein - den selben Effekt hatte ich schon beim Mini, in dem man besser nicht als Erster an einer Kreuzung mit der Ampel über einem sitzt - außer man hat ein Sonnendach.
Ein solches Dach hatte der 500 übrigens, was vor allem bei der Fahrt durch die Schluchten zwischen Caimari und Escorca vorteilhaft war. Das Dach ließ sich leider nicht öffnen.
Wenn wir schon bei den Ausmaßen sind: das Auto ist so klein, dass es für mehr als 2 Personen absolut ungeeignet ist. Es gibt zwar Rücksitze, die dürften aber höchstens zum Umklappen geeignet sein, um das was sich hinten „Kofferraum“ schimpft zu erweitern. Mehr als mein Handgepäck konnte ich dort nämlich nicht verstauen.
Über das eingebaute Entertainment-System (das auf Microsoft Car basiert, zumindest wurde ich aufgefordert diese App auf meinem iPhone zu installieren als ich es in die USB Buchse steckte). Ich habe nur ein Mal Radio gehört und keine Telefonfunktionen genutzt.
Fazit: Für 1-2 Personen mit minimalistischem Gepäck und keinen Geschwindigkeitsambitionen für ein paar Tage geeignet. Ein Traum in engen, spanischen Parkhäusern (in denen man manchmal schon mit einem Kompaktwagen ins Schwitzen kommt). Sehr gutes Getriebe mit furchtbar schlappem Basismotor. Für die Stadt sicher gut geeignet, wenn man die Rücksitze umklappt hat man sogar genug Platz für den Wocheneinkauf.
Ich war einige Tage ohne Familie auf Mallorca und das Auto war sogar bei Budget sehr günstig - und ich wollte schon immer mal dieses doch ziemlich knuffig aussehende Gefährt testen.
Ich bekam einen schwarzen Cinquecento mit Gangschaltung und voraussichtlich dem kleinsten Motor, den es gibt (gefühlte 479cc, wie beim Original aus 1957…). Erster Eindruck: Kart mit Dach. Keine Ahnung wie der Wendekreis von dem 500 ist, aber sicher nicht mehr als 7m. Die Lenkung lässt sich sehr gut kontrollieren, was eine Fahrt durch das Tramuntana Gebirge effektvoll zeigte: noch nie bin ich so locker um Passkehren gerutscht wie mit diesem Auto - natürlich war das auch dem extrem kurzen Radstand geschuldet.
Leider sind die Sitze ganz und gar nicht für diese Fahrweise geeignet, sie bieten gefühlt negativen Seitenhalt. Merke: willst Du einen Fiat 500 kaufen, dann nur mit Sportsitzen!
Der Motor war so schlapp, dass ich Mühe hatte die steileren Passagen ohne drastisches Herunterschalten zu schaffen. Nicht einmal hochgedreht kommt irgendwo auf der Drehmomentkurve auch nur eine Beule.
Merke: den 500 ganz und gar nicht mit der Minimalmotorisierung kaufen, außer er wird absolut und exklusiv in der Stadt bewegt.
Fairerweise möchte ich festhalten, dass das Getriebe erstaunlich präzise zu bedienen war, mit kurzen Wegen. Mit guter Kupplungsarbeit war der Gangwechsel in einer gefühlten Zehntelsekunde erledigt.
Leider wurde scheinbar nicht das selbe Niveau für die Konstruktion der Hebelage am Lenkrad engagiert wie das beim Getriebe der Fall war. Vor allem der Blinkerhebel war ein Desaster. Schon für meine mittelgroßen Hände war der Hebel eigentlich zu weit nach hinten gesetzt; für das eigentliche (meiner Vermutung nach) Käufertum dieses Autos - Frauen - sicher unerreichbar, vor allem wenn man das Fernlicht einschaltet - dazu wird der Hebel nämlich nochmals nach hinten gedrückt.
Darunter und völlig vom Lenkrad verdeckt ist der Hebel für den Tempomaten, was dazu führte dass ich diesen trotz einiger Autobahnstrecke nie nutzte. Schade, eigentlich.
Der letzte Fiat den ich gefahren bin (vom Ducato-basierten Wohnmobil meiner Eltern abgesehen, aber das zählt kaum als PKW) war ein damals schon alter 128, vor gut 30 Jahren. Das Auto war ein Fiasco in jeder Hinsicht. Ständig kaputt, total verrostet und ohne irgendein Gen zu regen, das man von einem italienischen Auto erwarten würde.
Somit war dieser 500 - bis auf den Motor und die Blinker / Tempomathebel - eine enorme Verbesserung zu dem Uraltmodell, das glücklicherweise eine damalige Freundin besaß und nicht ich.
Ansonsten, aber das ist Größenbedingt, darf man noch die Rundumsicht durch die Vorderscheibe bemängeln. Z.T. war da bei engen Passkehren doch ein schnelles nach Vorne rutschen und „um die Ecke gucken“ erforderlich. Die Öffnung nach vorne ist einfach zu klein - den selben Effekt hatte ich schon beim Mini, in dem man besser nicht als Erster an einer Kreuzung mit der Ampel über einem sitzt - außer man hat ein Sonnendach.
Ein solches Dach hatte der 500 übrigens, was vor allem bei der Fahrt durch die Schluchten zwischen Caimari und Escorca vorteilhaft war. Das Dach ließ sich leider nicht öffnen.
Wenn wir schon bei den Ausmaßen sind: das Auto ist so klein, dass es für mehr als 2 Personen absolut ungeeignet ist. Es gibt zwar Rücksitze, die dürften aber höchstens zum Umklappen geeignet sein, um das was sich hinten „Kofferraum“ schimpft zu erweitern. Mehr als mein Handgepäck konnte ich dort nämlich nicht verstauen.
Über das eingebaute Entertainment-System (das auf Microsoft Car basiert, zumindest wurde ich aufgefordert diese App auf meinem iPhone zu installieren als ich es in die USB Buchse steckte). Ich habe nur ein Mal Radio gehört und keine Telefonfunktionen genutzt.
Fazit: Für 1-2 Personen mit minimalistischem Gepäck und keinen Geschwindigkeitsambitionen für ein paar Tage geeignet. Ein Traum in engen, spanischen Parkhäusern (in denen man manchmal schon mit einem Kompaktwagen ins Schwitzen kommt). Sehr gutes Getriebe mit furchtbar schlappem Basismotor. Für die Stadt sicher gut geeignet, wenn man die Rücksitze umklappt hat man sogar genug Platz für den Wocheneinkauf.
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