"Bärenbrüder" - was bedeutet eigentlich "FSK 0"???

Bei unserer Tochter ist am Samstag endlich der „Knoten geplatzt” - sie hat es zum ersten Mal geschafft, ohne Schwimmhilfe zu Schwimmen. Heute wollte sie unbedingt ins Hallenbad um zu üben. Da sie unermüdlich eine gute Stunde lang geübt hat, gab es nach Rückkehr zur Belohnung eine DVD, die wir schon vor längerer Zeit in einer „Kruschtelkiste” gekauft hatten: Disney’s „Bärenbrüder”.

Der Film ist ab 0 Jahren freigegeben - da sollte man ja denken er wäre absolut süss und unbedenklich.

Fehlanzeige!

Vorab möchte ich sagen, dass ich den Film durchaus als gut und gelungen empfinde. Die Trick-Qualität ist auf typischem, hohem, Disney-Niveau und die Story ist durchaus passabel. Aber für Kinder ab „0” ist der Film meiner Meinung nach absolut nicht geeignet.

Zum einen ist die Handlung der ersten Viertelstunde eher von Themen ab 8 oder so geprägt - hier geht es um durchaus anspruchsvolle Inhalte, die ein Kind mit 5 sicherlich langweilig findet (so unsere Tochter, die nach einer Weile fragte, wann er denn endlich in einen Bären verwandelt würde).

Auch frage ich mich, ob die Damen und Herren der FSK in Wiesbaden, die diese Filme bewerten, sie auch wirklich ansehen? Hätte ich den Film vorab gesehen, hätte ich ihn unserer Tochter sicherlich nicht geschenkt. Vielleicht bewertet die FSK eine Freigabe ab 0 Jahren damit, dass kein Blut spritzt - gejagt und gemordet wird aber trotzdem. Ist das, was wir unseren Kindern wirklich zumuten wollen?

Sicherlich eine Viertelstunde verbrachte sie damit, sich die Augen zu zu halten („Papa, Du sagst mir wann das vorbei ist”). Klasse. Ich kann verstehen dass die Umstufung von FSK 0 auf FSK 6 einen großen Markt eliminiert; in Zukunft werde ich aber erheblich weniger Augenmerk auf die FSK-Einstufung legen - sie hat für mich ihre Glaubhaftigkeit verwirkt.
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