Die Online-Gesellschaft? Nicht im ICE!

Es sind fast 6 Stunden Zugfahrt von Stuttgart HBF nach Berlin HBF.
Hat man einen Platz mit Tisch, ist das als Laptop-Gebundener schon die halbe Miete. Zwar hat die Bahn noch immer nicht geschnallt, das es bei Zweiertischen auch mal zwei Laptop-Nutzer nebeneinander gibt (es gibt nämlich auch in der 1. Klasse nur eine Steckdose), aber am Einzeltisch läßt es sich so gut arbeiten.

Wenn da nur nicht der Rückschritt in die 80er Jahre bzgl. Konnektivität wäre...

Gut, mit E-Plus als Provider ist man einigen Verbindungs-Kummer gewöhnt - da versucht man im Zug gleich gar nicht zu telefonieren. Aber auch die Verbindungsqualität mit meinem Mifi über D1 ist mies. Die ganze Fahrt über - bis auf eine Ausnahme - nur „2G” Konnektivität (was so viel heißt wie ISDN-Leitungsgeschwindigkeit), oft mit weniger als „zwei Balken” oder dann gar der Nachricht „No Network”.

Entweder die Telekom hat gänzlich auf Sendemasten entlang dieser Trasse verzichtet - was ich wegen den unglaublich vielen Tunnels sogar verstehen würde, oder die metallische Beschichtung der ICE-Fenster filtert jegliche Datenpakete direkt an der Quelle aus.

Vielleicht war der Ansatz, dadurch die Reisenden auf die Nutzung des On-Board-Internet zu „stubsen”... wenn es das nur gäbe? In der Schweiz hat man auf allen Strecken, die ich jemals bereist habe (und das sind einige!) WLAN im Zug - mit gutem Durchsatz. Das ist eigentlich beim heutigen Stand der Technik auch nicht wirklich schwierig. Für die Bahn aber schon, wie man sieht.

Somit ist man fast 6 Stunden lang von der Außenwelt - zumindest im digitalen Sinn - fast abgeschottet. Vielleicht sollte ich das nächste Mal doch lieber fliegen? Wenigstens habe ich UMTS-Zugang im Warteraum...
blog comments powered by Disqus
Kategorien